Workshop-Inhalte
Systemisches Konsensieren ist ein Methode zur Entscheidung in Gruppen, die ich in diesem Workshop vorstellen möchte.
Hier wird nicht nach den meisten Stimmen für eine Option entschieden sondern die Lösung mit der kleinsten Summe aller Einzel-Widerstände gewählt. Jedes Gruppen-Mitglied gibt seinen gefühlten Widerstand auf einer vorgegebenen Skala jeweils zu jeder abgefragten Lösung an. Alle Widerstände zu einer Lösung werden zusammen gezählt. Die Lösung mit dem geringsten Gesamt-Widerstand bleibt im Rennen. Diese Methode sorgt dafür, dass sich jedes Mitglied der Gruppe gehört fühlt und sich am Ende mit der getroffen Entscheidung gut anfreunden kann anstatt zähneknirschend die Entscheidung einer „Mehrheit“ hinnehmen zu müssen. So wird sichergestellt, dass die Umsetzung der Entscheidung von allen aktiv und gefühlt mitgetragen wird. Um bestehende Widerstände weiter abzubauen, wird versucht die durch bestehende Lösungen unerfüllten Bedürfnisse der Beteiligten zu ergründen, um dann nach Lösungen zu suchen, die die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllen, die sie jeweils mit dem Thema verbinden. Man kann sich damit dem vollen Konsens soweit annähern, wie es die Ressourcen der Gruppe zulassen und bleibt auch ohne absoluten Konsenses, aber mit möglichst geringen Widerständen, arbeitsfähig. Im Permakultur-Gemeinschafts-Garten-Projekt Peaceof.Land haben wir diese Methode von Adela Mahling von den Konsenslotsen gelernt und wenden sie für alle unsere gemeinsamen Entscheidungen an. Bei der Organisation von Foodsharing kommt es oft zu sehr kontroversen Meinungs-Verschiedenheiten, die oft lange und sehr emotional aufgeladene Diskussionen erzeugen, von denen einige leider auch in längeren persönlichen Zwisten münden. Dabei könnte diese Methode sehr hilfreich sein, um Debatten abzukürzen, fruchtbarer und für alle zufriedenstellender enden zu lassen als auch um allgemein die Demokratie zu retten bzw. erst eine echte zu schaffen.